Alles zum Glück des Tieres
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Nie allein!

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Beitrag  Christina So März 01, 2009 12:01 am

Meerschweinchen leben normalerweise in großen Gruppen zusammen. Menschen auch. Ein Mensch wird in Einzelhaft gesteckt, um ihn für eine schlimme Tat zu bestrafen, was hat ein Meerschweinchen getan, dass man es bestrafen muss und es in Einzelhaft steckt?
Warum sollten Meerschweinchen nie allein gehalten werden?

Die wilden Vorfahren unserer Hausmeerschweinchen leben in der freien Natur in Harems, immer ein Leitbock mit 1 - 3, selten auch mehr Weibchen und deren Nachkommen. Diese Harems bewohnen zusammen einen Unterschlupf und der Leitbock verteidigt diesen Unterschlupf gegen andere Böcke. Diese Harems wohnen teilweise allerdings dicht auf einem sicheren Areal zusammen und bilden dann eine größere Gruppe aus etwa 10 - 15 erwachsene Tiere mit ihren Nachkommen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es klare Rangordnungen an die sich alle Böcke zu halten haben. Jungböcke werden vom Leitbock geduldet, bis sie seine Stellung anfechten, dann werden sie aus dem Harem oder auch aus der ganzen Gruppe vertrieben oder aber übernehmen die Stellung des Leitbockes, welcher dann seinerseits aus der Gruppe vertrieben wird. Teilweise haben Weibchen unterschiedlicher Harems innerhalb der Gruppe mit anderen Weibchen Kontakt. Die Böcke innerhalb einer Gruppe verteidigen allerdings ihre Harems energisch gegen ander Böcke und haben keinerlei freundschaftliche Kontakte, aber sehr warscheinlich haben diese Tiere trotzdem eine feste Rangordnung. Zusammen erkunden Meerschweinchen eine unbekannte Umgebung, sie gehen zusammen auf Futtersuche, sie kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs und geben sich im Rudel Sicherheit.

Das Gruppenleben der wilden Meerschweinchen zeigt Ihnen sicher deutlich, dass diese Tiere ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Meerschweinchengesellschaft haben. Auch unsere Haustiere haben dieses Bedürfnis, deshalb sollten sie niemals alleine gehalten werden!

Wie traurig erscheint uns das Bild, eines einsamen in der Ecke vom Käfig hockenden Meerschweinchens im Vergleich mit zwei Tieren, die sich unterhalten, hintereinander herlaufen, zusammen fressen und muigen. Richtig munter wird es dann in größeren Rudeln, ab vier Tieren ist richtig was los im Gehege, die Tiere reden miteinander, spielen miteinander, laufen hintereinander her, fechten ihre Rangordnung aus, vertragen sich wieder, streiten ums Futter, liegen zusammen unter ihrer Lieblingsetage, machen auch mal unanständige Dinge und bringen richtig Leben in die Bude. Und das Beste: wenn man mal keine Zeit für die Tiere hat, ist das kein Problem, denn sie haben sich und sind nicht auf den Menschen angewiesen.

Ein einzelnes Tier lebt nur für die wenigen Augenblicke am Tag, die sein Mensch Zeit hat. Ein Tier im Rudel lebt immer!

Gibt es Argumente für Einzelhaltung von Meerschweinchen?
Gründe, die leider immer noch von vielen Menschen als Grund für die Einzelhaltung ihres Rudeltieres angegeben werden:
Mein Meerschweinchen ist glücklich allein, es ist ganz zahm.
Woran erkennt der Mensch, dass sein Tier glücklich ist? Ist ein Meerschweinchen glücklich wenn es laut muigt? NEIN, dann ist es einsam und ruft nach seinem Artgenossen oder es hat schlicht Hunger oder will Aufmerksamkeit. Ist es glücklich, wenn es einem hinterherläuft? NEIN, es ist einsam und sucht Gesellschaft, es hängt sich an den Menschen, weil kein Meerschweinchen da ist. Ist es glücklich wenn es sich streicheln lässt? NEIN Meerschweinchen sind keine Streicheltiere, aber um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen, lassen sie sich eben alles gefallen.

Woran will der Mensch also erkennen, dass sein Tier glücklich ist? Weil es noch lebt? Auch Menschen überleben eine Einzelhaft sehr lange.
Mein Meerschweinchen ist nicht allein, ich spiele oft mit ihm.
Stellen Sie sich einen Menschen vor, der auf einer einsamen Insel lebt und nur ein Meerschwein als Gesellschaft hat, würden Sie sagen, dieser Mensch ist nicht einsam?

Meerschweinchen sprechen mit ihren Artgenossen, sie geben dabei viele Pfeif- und Quietschtöne von sich (siehe: Verhalten/Lautsprache). Welcher Mensch versteht diese Sprache? Meerschweinchen haben sehr viele komplexe Verhaltensmuster mit denen sie sich verständigen, kein Mensch kann das nachmachen - oder schnüffeln sie im Gesicht des Meerschweinchens herum und stupsen es mit der Nase? Siehe auch: Verhalten/Körpersprache.

Tagsüber gehen die Menschen arbeiten - das Meerschweinchen sitzt allein in seinem Käfig.

Nachts legen sich die Menschen schlafen - das Meerschweinchen sitzt allein in seinem Käfig.

Meerschweinchen im Rudel reden aber den ganzen Tag miteinander, sie achten aufeinander, sie laufen hintereinander her und fühlen sich nur sicher, wenn ein Artgenosse in der Nähe ist - ein einzelnes Meerschweinchen hat weder Sicherheit, noch genug Abwechslung, es lebt nur für die paar Minuten oder gar Stunden, die sein Besitzer mit ihm spielt - aber wie lange ist es allein weil sein Besitzer keine Zeit hat?
Mein Meerschweinchen verträgt sich nicht mit anderen Meerschweinchen.
Jedes Meerschweinchen lässt sich mit Artgenossen vergesellschaften. Leider wird oft eine falsche Kombination gewählt (zwei erwachsene Böcke zu vergesellschaften ist nicht leicht - siehe auch: Böckchenhaltung), oder das Gehege ist zu klein, so das die Tiere sich einfach nicht vertragen können. Oft werden auch einfach zwei Tiere zusammen in einen Käfig gesteckt und wenn sie dann anfangen ihren Rang zu klären, was sehr laut und heftig sein kann, dann werden sie auseinander gerissen und der Besitzer glaubt, sie würden sich nicht vertragen. In den meisten Fällen, wurden bei der Vergesellschaftung schlicht die einfachen Regeln nicht beachtet - oder die Besitzer haben das normale Rangklären als Akt der Aggression eingestuft und die Tiere hatten gar nicht die Chance, zusammenzufinden.

Eine Vergesellschaftung von Meerschweinchen ist nicht ganz leicht - es dauert ein wenig und braucht seine Zeit. Aber Sie als Mensch würden ja auch nicht jeden gleich in ihre Wohnung ziehen lassen, weil ihr Vermieter Ihnen einen Menschen zur Tür herein schickt - oder? Halten Sie sich an die Vergesellschaftungsregeln Vergesellschaftung von Meerschweinchen. - gerade auch bei Böcken - und die Tiere werden sich vertragen.
Im Buch steht/ Im Zooladen hat man mir gesagt, dass Böcke allein gehalten werden müssen, weil sie sich nicht mit anderen Böcken verstehen und ich will ihn nicht kastrieren lassen.
Leider besteht das hartnäckige Gerücht, man könne Meerschweinchenböcke nicht zusammenhalten. Fakt ist aber, das Sozialverhalten von Meerschweinchenböcken hat nur sehr wenig mit ihrer sexuellen Potenz und ihrem Hormonhaushalt zu tun. Ob Böcke sich verstehen und friedlich zusammen leben hängt eher von der Haltung und ihrem Charakter ab. Wenn zwei erwachsene Böcke sich unkastriert nicht verstehen, wird die Kastration auch nichts daran ändern, wenn ihr Gehege zu klein oder falsch eingerichet ist! Wenn man sich an die Bockhaltungsregeln hält, dann verstehen sich auch Böcke untereinander!

Sollten Sie tatsächlich einen Bock haben, der sich in einer Bockgruppe unwohl fühlt, dann sollten Sie doch den Mut haben ihn kastrieren zu lassen und ihm ein Weibchen zu geben. Das Schöne an Meerschweinchenböcken ist die Tatsache, dass ihnen dadurch die "Lust" nicht vergeht, sie können ihr Liebesleben voll ausleben und der Bock besteigt weiter sein Weibchen, es kommt nur nicht zum Nachwuchs. Wollen Sie Ihrem Tier dieses Glück wirklich vorenthalten?
Mein Meerschweinchen hat ein Kaninchen als Freund.
Meerschweinchen und Kaninchen sprechen völlig verschiedene Sprachen. Sie können sich nicht verständigen, kein Kaninchen pfeift und quietscht, kein Meerschweinchen putzt dem Kaninchen die Ohren, diese Tiere brauchen jeder einen eigenen Partner. Mehr Infos dazu finden Sie hier: Meerschweinchen und andere Haustiere.
Ich habe nicht genug Platz und Geld für 2 Meerschweinchen.
Zwei Meerschweinchen benötigen den gleichen Platz wie ein Meerschweinchen. Der Käfig sollte die Größe von einem Quadratmeter niemals unterschreiten. Wer keinen Platz für so ein großes Gehege hat, der sollte seinem Tier zuliebe ein neues Zuhause für sein Meerschweinchen suchen. Zwei Tiere benötigen kaum mehr Futter oder Einstreu. Die Frischfutter- und Heukosten pro Tier liegen bei günstiger Fütterung bei ca. 3 Euro in der Woche - Heu wird z. B. in großen Mengen günstiger (ein Ballen, reicht bei 2 Tieren für ca. 2 Monate oder länger, kostet gerade mal 2 - 4 Euro). Die Einstreukosten bleiben gleich - da der Käfig nicht öfter gereinigt werden muss als bei einem Einzeltier.
Zwei Meerschweinchen machen mehr Arbeit.
Der Käfig muss ohnehin mindestens einmal die Woche sauber gemacht werden - egal ob ein Tier drin lebt, oder zwei Tiere. Die Geruchsbelästigung nach dieser Zeit ist bei einem Einzeltier eben so groß wie bei zwei Tieren. Auch sonst brauchen die Tiere nicht mehr Zeit, egal ob ein oder zwei Tiere, sie müssen gefüttert werden und eine Möhre mehr abzuwaschen macht wirklich nicht viel aus.
Mein Meerschweinchen ist schon zu lange allein, es gewöhnt sich nicht mehr an andere.
Egal wie lange ein Tier allein gelebt hat, es kann immer wieder mit Artgenossen vergesellschaftet werden. Bestes Beispiel: Candy lebte 4 Jahre in Einzelhaft, als sie in unsere Meerschweinchengruppe kam, lief sie gleich jedem anderen Tier hinterher, erzählte ihnen ihre Lebensgeschichte und wurde sofort und anstandslos in die Gruppe integriert. Natürlich müssen diese Tiere nach so langer Zeit erstmal wieder die Gruppenregeln lernen und manchen Tieren fällt es nicht leicht, aber alle EinzelhaltungsMeerschweinchens, die wir in Gruppen bringen konnten, lebten regelrecht auf, wurden munterer, fröhlicher und vertrugen sich gut mit den anderen Tieren.
Ich will dass mein Meerschweinchen zahm bleibt.
Was für ein selbstsüchtiger Wunsch. Ihr Tier soll Ihnen völlig ausgeliefert sein, damit Sie mit ihm spielen können? Finden Sie es wirklich gut, dass dieses Geschöpf auf sie fixiert ist, weil es keine andere Möglichkeit hat? Fänden Sie es nicht schöner, wenn es zu Ihnen kommt, weil es das möchte und Sie als Freund sieht - und nicht weil es vor Einsamkeit nicht weiß wohin?

Ja, einzeln gehaltene Meerschweinchen sind manchmal anhänglicher, das kann ich nicht bestreiten. Aber auch Tiere im Rudel werden zahm und anhänglich - und wenn ein Meerschweinchen schon zahm ist, bleibt es das auch wenn es nicht mehr allein wohnt. Vielleicht ist es dann nicht mehr völlig auf seinen Menschen fixiert - aber dafür kann der Mensch dann viel mehr natürliche Verhaltensweisen an seinem Tier erleben und kennen lernen - und das macht mehr Spaß, als ein Tier, dass einsam im Käfig sitzt und einem das Gefühl gibt, sich kümmern zu müssen, auch wenn man keine Zeit hat. Bei Meerschweinchen im Rudel ist immer was los - wollen Sie sich das Meerschweinchengeplapper wirklich entgehen lassen?

Fazit. Es gibt keinen vernünftigen Grund ein Meerschweinchen allein zu halten. Es gibt nur viele vorgeschobene Gründe, die bequem für den Menschen sind und viele selbstsüchtige Gründe. Wer auch an das Tier denkt, der würde es niemals allein halten, denn das Tier braucht einen Freund, der ihn versteht.
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Beitrag  Christina So März 01, 2009 12:04 am

Sollten Sie sich für ein Pärchen entscheiden, muss der Bock kastriert werden, da er sonst natürlich das Weibchen deckt, und so viel Muckerchen wollen Sie bestimmt nicht ... oder?

Oft bekommt man schon kastrierte Böckchen im Tierheim! Mitunter wird eine Frühkastration empfohlen, vor der Geschlechtsreife (mit ca. 200 -300 g). Ich persönlich denke, das ist zu früh und eine unnötige Belastung für das Tier. Eine Frühkastration sollte nur dann durchgeführt werden, wenn es keine anderen Möglichkeiten der Vergesellschaftung gibt, sie ist nur dann angeraten, wenn ein Babybock bei der Mutter oder bei Schwestern bleiben soll. Unserer Erfahrung nach kommt es bei Frühkastraten mitunter zu Verhaltensstörungen, sie entwickeln nicht das "normale" Bockverhalten, besteigen und bebrommseln die Damen nicht. Allerdings kann ein Frühkastrat ohne Trennung wieder in seine Familie integriert werden, was natürlich ein Vorteil ist.

Ideal ist es, einen Bock mit ca. 6 Monaten und min. 600 g kastrieren zu lassen, am besten mit Inhalationsnarkose oder Drei Stufen Narkose. Unverträgliche Böcke können allerdings bis ins hohe Alter kastriert werden, solange sie sonst gesund sind.

Vor der Narkose sollte das Tier kein Gemüse und nur wenig gärfähiges Grünfutter, aber trotzdem viel Heu bekommen. Meerschweinchen können nicht erbrechen und sollten auf keinen Fall vor der OP ausgenüchtert werden, das würde zu einer fatalen Verdauungsstörung führen. Frischfutter könnte zu Fehlgährungen im Darm führen, wenn es kurz vor der Narkose gegeben wird.

Der frischoperierte Bock sollte beim Tierarzt während der Aufwachphase, auf dem Heimweg und auch Zuhause bis zum vollständigen Aufwachen gewärmt werden. Legen Sie dazu eine Wärmflasche mit in die Transportbox. Die Wärmflasche muss fest in ein Handtuch gewickelt werden, damit das Meerschweinchen die Wärmeflasche nicht annagt. Gut geeignet um den Tieren Wärme zuzuführen sind auch spezielles Wärmekissen wie das Snuggle Safe. Bieten Sie die Wärme vor allem im Winter ruhig auch im Gehege über einen längeren Zeitraum an. Werden die Tiere nicht gewärmt, kommt es häufiger zu Lungen-, sowie Nieren- und Blasenentzündungen.

Nach der OP sollte der Patient noch etwa eine Woche auf Handtüchern, Fleecedecken oder Einstreukissen gehalten werden. Selbstverständlich sollte der Bock während der Zeit gut beobachtet werden, die Narbe sollte täglich kontrolliert werden, und beim geringsten Anzeichen von Verdickungen an der Narbe oder starker Abnahme oder sonstigen Krankheitsanzeichen sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Vorsorglich wird der Bock zusätzlich mit Vitaminen und Mineralien versorgt. Weitere Anweisungen bekommen Sie vom Tierarzt! Der Bock bleibt ca. 6 Wochen zeugungsfähig und sollte von daher erst nach 6 Wochen zu den Weibchen.
Eine Kastration ist nur wirklich erforderlich, wenn ein Bock mit Weibchen gehalten werden soll. Eine Kastration, bei reinen Bockgruppen ist leider oft sinnlos, wenn sich Böcke nicht vertragen, wird eine Kastration daran nichts ändern, nur Frühkastrationen können evtl. zu einer Beruhigung führen. Wenn Böcke sich auf großem Raum nicht vertragen, kann zwar eine Kastration versucht werden, innerhalb von ca. 2 - 6 Wochen sollte das Tier sich beruhigt haben und das Rudel wieder zusammen finden. ist das nicht der Fall, dann hilft nur eine neue Gruppenzusammenstellung. Eine Kastration um Geruch, Brommseleien oder Markieren zu verhindern, ist ebenfalls sinnlos, eine Kastration verändert das Rudelverhalten eines Meerieböckchens häufig nicht! Allerdings kann eine frühe Kastration mitunter massiven Rangordnungsproblemen bei Jungböcken vorbeugen: Regeln zur Haltung von Bockgruppen.
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Beitrag  Christina So März 01, 2009 12:06 am

Gewicht
Meerschweinchen haben eine durchschnittliche Körperlänge von ca. 20 - 35 cm. Ein ausgewachsenes Meerschweinchen wiegt zwischen: Weibchen: 700 - 1200 g und Böckchen: 800 - 1600 g, natürlich gibt es auch Leichtgewichte und sehr robuste Damen und Herren. Ob ein Meerschweinchen zu viel oder zu wenig wiegt, hängt nicht vom Gewicht selber ab, sondern von seinen Proportionen. Fühlt sich das Meerie knochig an, wenn man es umfasst, fühlt man deutlich Knochen und sticht die Wirbelsäule hervor, dann darf das Meerie gern etwas zunehmen und sollte dann mehr Kräuter, Grünfutter sowie Möhren, Fenchel, rote Beete und andere Knollengemüse und Wurzeln bekommen (kein Trockenfutter/Fertigfutter füttern, das lähmt eher den Darm). Nimmt das Tier über einen längeren Zeitraum ab, oder nimmt es nicht zu, dann sollte dringend eine Kotprobe beim Tierarzt auf Hefen und Darmparasiten untersucht werden.
Fühlt sich das Tier schwammig an, hat es evtl. ein übergroßes Doppelkinn, biegen sich die Hinterfüßchen stark zur Seite weg und kann man kaum noch unten durch schauen, wenn es läuft, dann sollte es dringend mal auf Diät. Sie sollten dann zusammen mit Ihrem Tierarzt besprechen, wie Sie die Ernährung der Tiere umstellen müssen.

Meerschweinchen sollten einen festen, länglichen bis leicht birnenförmigen Körperbau haben.
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Beitrag  Christina So März 01, 2009 12:07 am

Werden Meerschweinchen Stubenrein?
Voraussetzung für eine bewusste Stubenreinheit beim Meerschweinchen wäre das bewusste absetzen von Kot und Urin, beispielsweise zur Reviermarkierung wie es bei Kaninchen oder Hunden der Fall ist. Meerschweinchen markieren ihr Revier allerdings nicht mit Kot und Urin. Sie markieren in erster Linie mit Duftdrüsen. Die einzigen bewussteren Ausscheidungsvorgänge sind das Ausscheiden von Blinddarmkot, welcher dann direkt am After wieder aufgenommen wird, und das Anspritzen mit Urin als Abwehrreaktion - aber auch das ist wohl eher Reflex als eine bewusste Aktion.

Es ist also nicht möglich, dem Tier beizubringen, sich bewusst nur an bestimmten Stellen oder zu bestimmten Zeiten zu lösen, da sie sich ihrer Ausscheidungsvorgänge kaum bewusst sind.

Sie können aber durchaus Vorsorge treffen, um Ihre Wohnung sauber zu halten
Meerschweinchen Urinieren und Kötteln in der Regel dort, wo sie sich entspannen, sei es beim ausruhen/schlafen oder beim Fressen. Beim Laufen wird nur dann geköttelt, wenn sie auf der Flucht sind.

Die feuchtesten Ecken im Gehege und die großen Köttelberge sind also meist unter der Lieblingsetage oder unter den Heuraufen zu finden. Mit anderen Worten - wenn ein Meerschweinchen sich in bestimmten Ecken seines Geheges wirklich sicher fühlt und dort entspannt, dann wird dort auch der größte Teil der Ausscheidungen landen.

Beim Auslauf in der Wohnung ist es nicht anders. Wenn sich die Meerschweinchen in der Wohnung beim Auslauf nicht entspannen, dann werden sie dort auch ausgesprochen selten Kötteln oder Urinieren. Werden die Tiere beim Auslauf gefüttert oder legen sie sich entspannt in bestimmte Ecken, dann ist es fast sicher, dass sie dort auch urinieren und kötteln - denn sie können ihre Ausscheidungen nicht mehr kontrollieren wenn sie sich entspannen.

Allerdings ist es möglich, die Tiere an gewisse Stellen zu locken, damit sie dort urinieren und sie von anderen Stellen eher abzuhalten.

Um also Ihre Wohnung zu schützen, können Sie beim Auslauf Decken oder streugefüllte Toiletten an die bevorzugten Kuschelecken stellen, also dort wo sich das Meerschweinchen entspannt. Wenn Sie dort noch Heu auslegen, dann wird das Meerschweinchen sich auch bevorzugt dort aufhalten - und auch dort kötteln und urinieren.

Wenn Sie auf der anderen Seite dort, wo die Tiere nicht hinkötteln sollen die Tiere fern halten indem Sie dort einfach nichts hinlegen, was für die Tiere interessant ist und es auch unkuschelig gestalten und die Tiere dort nie füttern, dann werden die Tiere dort meist nicht hinkötteln. Füttern Sie die Tiere beim Auslauf nicht, oder nur dort, wo Ausscheidungen nicht stören.

Allerdings, die Tiere selber suchen sich aus, wo sie gern liegen möchten, unter der Heizung ist z. B. so ein beliebter Platz oder unter der Couch, warme, dunkle Ecken werden einfach gern aufgesucht. Da werden sie einen Kotabsatz und Urin kaum verhindern können. Entweder, Sie stellen also etwas davor und sichern so solche Plätze vor den Meerschweinchen, oder aber Sie legen dort Handtücher oder Streukisten oder Zeitungspapier aus, um es sauber zu halten.

Anerzogene Stubenreinheit?
Ja, es gibt eine anerzogene Stubenreinheit - aber diese anerzogene Stubenreinheit - also die Stubenreinheit, wo die Tiere sich nur dort lösen, wo der Mensch es erlaubt, ist immer mit Gewalt anerzogen - von daher lehnen wir diese Stubenreinheit ab.

Erwähnen möchte ich die Gewalterziehung dennoch: Die einzige "Erziehungsmöglichkeit" die es gibt, ist die des Erschreckens und Jagens. Wenn das Tier sich irgendwo entspannen möchte, wo Sie das nicht möchten, brüllen Sie es an, jagen Sie es weg, nehmen Sie es hoch und setzen Sie es um. Mit der Zeit wird der Auslauf dann für das Tier sehr unentspannt. Zwar kann es sein, dass es dann zu Anfang vor Angst noch Köttel verliert, aber mit der Zeit wird es lernen, dass es bestraft wird, wenn es sich an bestimmten Orten aufhält. Es wird diese Orte dann meiden und dort dann logischerweise auch nicht mehr entspannen und sich lösen.

Ich persönlich bin kein Freund solcher Gewaltanwendungen, denn sie Stressen die Tiere und die Meeries verstehen nicht, warum sie bestraft werden. Sie stellen allerdings keinerlei Verbindungen zu ihren Ausscheidungen her - dazu reicht ihr kleiner Meerieverstand nicht. Sie lernen also nicht, indem man ihre Nase in ihre Ausscheidungen steckt und sie dann weg nimmt und ins Klo setzt und ordentlich schimpft - das geht nicht und wird nichts. Die Tiere bekommen nur mit, dass Sie angebrüllt und gejagt werden - und sie merken sehr wohl auch, von wem es ausgeht, sie wissen aber nicht, warum sie bestraft werden.

Wenn Sie also dafür sorgen möchten, dass die Meerschweinchen beim Auslauf Ihren Teppich nicht ruinieren, sorgen Sie für Klokisten an den richtigen Stellen und für Tücher auf dem Boden - und alle sind zufrieden. Ein zusammenklappbarer Auslauf sorgt dann noch für zusätzliche Sicherheit, wenn Sie nicht möchten, dass die Tiere unter der Couch verschwinden.
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